Tinder-Betrug

Unter der Bezeichnung „Love Scam“ oder „Romance Scam“ wird eine Betrugsmasche beschrieben, die zunehmend um sich greift. Dieser moderne „Liebesbetrug“ beginnt zumeist über eine Dating-Plattform wie Tinder.

Als Fachanwalt für IT-Recht mit langjähriger Erfahrung im Bereich Internetbetrug und Cyberkriminalität möchte ich Ihre Aufmerksamkeit auf eine besorgniserregende Entwicklung lenken. Eine Form von Online-Betrug, die in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen hat, ist der „Betrug Broker über Tinder“. Diese Betrugsmasche ist besonders perfide, weil sie die Nutzer auf einer Plattform trifft, wo sie es am wenigsten erwarten: in der Welt des Online-Datings. Hier werden nicht nur finanzielle, sondern auch emotionale Hebel angesetzt, was die Situation für die Opfer besonders belastend macht. Deshalb halte ich es für äußerst wichtig, dieses Phänomen genauer zu beleuchten und darüber aufzuklären.

Love Scam, Romance Scam

Nach einer Kontaktaufnahme erfolgt zunächst eine Phase der intensiven Kommunikation. Die Täter bauen Vertrauen auf. Mit der Zeit wird die Kommunikation persönlicher. Die Kontakte entstehen zumeist mit asiatischen, insbesondere chinesischen Männern und Frauen.

Solche Beziehungen über Dating-Plattformen thematisieren auch gemeinsame Zukunftspläne und ein persönliches Kennenlernen.

Vertrauen gewinnen

Solche Kontaktversuche sind sehr professionell aufgebaut und es gelingt den jeweiligen Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartnern, Vertrauen zu intensivieren. Mehr „zufällig“ kommt dann auch das Gespräch auf das Thema „Geld“ und „Geldanlagen“.

Teilweise berichten dann die Täter, dass sie selbst erfolgreich Investitionen getätigt haben und reich wurden oder dass in ihrem Freundeskreis ein erheblicher Vermögenszuwachs erfolgt ist. Dann wird eine Investitionsempfehlung bei einem Online-Broker gegeben.

Erst eine kleine Summe einzahlen

Wie auch in anderen Betrugsfällen bei Online-Brokern wird zunächst eine kleine Summe eingezahlt, die schnell zu einem größeren Gewinn führt. Dann werden die Betroffenen animiert, weitere möglichst höhere Zahlungen zu leisten.

Diesem Wunsch leisten die Opfer dann vielfach Folge. Wer selbst nicht über ausreichende finanzielle Mittel verfügt, soll Kredite aufnehmen oder sich das Geld bei Freunden leihen. Der emotionale Druck wächst und man möchte gegenüber dem Gesprächspartner, zu dem man eine emotionale Bindung aufgebaut hat, nicht als „Frau oder Mann mit zu wenig Geld“ erscheinen.

Angeblich nie Probleme bei Auszahlungen

Auf kritische Nachfragen, inwieweit es bei Auszahlungen Probleme gibt, berichten dann die Ansprechpartner, dass sie oder die Freunde niemals Probleme mit Auszahlungen gehabt hätten.

Wenn dann Betroffene eine Auszahlung der Summe von dem Broker wünschen, wird dies mit unterschiedlichen Begründungen abgelehnt. Beispielsweise ist dann vor einer Auszahlung ein Liquiditätsnachweis in Form einer weiteren Einzahlung zu erbringen oder es müssen zunächst angebliche Steuern gezahlt werden. Spätestens dann sollten Sie sehr misstrauisch werden und von einem Betrugsfall ausgehen.

Diskussionsgruppe schafft Vertrauen und wirkt echt

Uns wird auch im Rahmen von Mandaten berichtet, dass über solche Tinder-Bekanntschaften und Dating-Kontakte Zugang zu WhatsApp-Gruppen ermöglicht wird, in denen Geldanlagen diskutiert werden. In einem Fall hat in einer solchen WhatsApp-Gruppe ein angeblicher Professor umfangreiche Anlagetipps gegeben, die dann bei einem betrügerischen Online-Broker landeten.

Vielfach ist es Betroffenen im Nachgang peinlich, wenn sie Opfer eines Tinder-Betruges geworden sind. Sie sollten sich aber auf jeden Fall professionelle Unterstützung einholen, um Ihre investierten Gelder zurückzuholen.

Nutzen Sie unsere lange Erfahrung im Umgang mit solchen Betrugsfällen und im Umgang mit betrügerischen Brokern.

So läuft ein typischer Fall Love Scam – Erfahrungsbericht

Nachfolgend ein Fallbeispiel, wie ein Mandant uns dies berichtet hat:

Unser Mandant hat den Online-Broker über eine Tinder-Bekanntschaft mit dem Namen „X“ kennengelernt. Unser Mandant hat zunächst ca. einen Monat über WhatsApp mit der Tinder-Bekanntschaft gechattet.

Sie erzählte ihm, dass sie Finanzwissenschaften studiert habe und ihr Geld mit Online-Handel verdiene. Von dem Gewinn aus dem Online-Handel habe sie sich ein Haus gekauft und einen Kosmetikladen im Saarland eröffnet. Gern wollte sie unserem Mandanten Informationen geben, wie mit dem Online-Handel Geld zu verdienen ist.

Nutzung von Metatrader 5

Unser Mandant erhielt den Rat, die App „Metatrader 5“ zu nutzen. Er müsse dort einen Broker auswählen. Auf „Metatrader 5“ richtete unser Mandant ein Kundenkonto ein. Dazu übermittelte er die Ausweisdaten.

Unser Mandant hat dann zunächst nur 500,00 Euro eingezahlt und mit diesem Geld erfolgreich gehandelt. Er hat zum Test den Betrag von 500,00 Euro sich wieder auszahlen lassen, was auch funktionierte. Die Tinder-Bekanntschaft teilte unserem Mandanten mit, dass er mindestens 5.000,00 Euro einzahlen solle, um höhere Gewinne zu erzielen.

Keine schriftlichen Dokumente

Schriftliche Dokumente oder Vertragsunterlagen hat unser Mandant nicht erhalten.

Die Zahlungen erfolgten über die Krypto-Börse „Coinbase“. Tana leitete unseren Mandanten an, damit er die Handelsgeschäfte und Trades durchführen kann. Sie teilte ihm mit, was er ankaufen solle und ab welchem Stand diese wieder automatisch verkauft werden.

Während der ersten Phase des Kennenlernens gab Tana eine deutsche Telefonnummer an. Diese funktionierte allerdings nicht. Angeblich war das Handy verloren. Danach rief Tana von einer ausländischen Rufnummer an.

Love Scam: Kommunikation per WhatsApp

Die Kommunikation erfolgte nur über WhatsApp in Englisch. Die Betreuung unseres Mandanten erfolgte allein durch Tana.

Unser Mandant hat sowohl Verluste erlitten, aber auch Gewinne gemacht. Als er eine Rückzahlung und Auszahlung der Gewinne und investierten Beträge wollte, wurde ihm gesagt, dass er zunächst „Steuern“ an den Broker zahlen müsse. Eine Auszahlung erfolgte nicht.

Unser Mandant hat keine Vollmacht für den Handel erteilt und eine solche Vollmacht ist auch nicht schriftlich dokumentiert. Über einen Totalverlust hat sich unser Mandant keine weiteren Gedanken gemacht, da er durch die Anleitung von Tana nur Gewinne erzielt hatte und sie ihm versicherte, dass sie auch mit dem Broker arbeite und immer ihr Geld bekommen habe.

Was ist der „Betrug Broker über Tinder“?

Zunächst einmal ist es wichtig zu verstehen, was unter dem „Betrug Broker über Tinder“ zu verstehen ist. Dabei handelt es sich um eine Betrugsmasche, bei der zwei sehr populäre Themen unserer Zeit auf perfide Weise miteinander verknüpft werden: Online-Dating und Kryptowährungen. Die Betrüger nutzen die Dating-Plattform Tinder, um potenzielle Opfer kennenzulernen und sie in Investitionen in Kryptowährungen zu locken. Dabei kommt es nicht selten vor, dass die Opfer große Summen verlieren und in der Folge nicht nur mit finanziellen, sondern auch mit psychischen Problemen zu kämpfen haben [^1^].

Wie funktioniert dieser Tinder-Betrug?

Um ein besseres Verständnis davon zu bekommen, wie dieser Betrug funktioniert, möchte ich den Ablauf genauer erläutern. Alles beginnt mit der Erstellung gefälschter Profile auf Tinder. Die Betrüger geben sich als attraktive und wohlhabende Personen aus, die ein scheinbar perfektes Leben führen. Sie präsentieren sich als erfolgreiche Unternehmer, professionelle Trader oder Experten für Kryptowährungen. Mit geschickter Manipulation und gezieltem Einsatz von emotionalen Hebeln gelingt es ihnen, eine emotionale Verbindung zu ihren Opfern aufzubauen. Sie schaffen Vertrauen und bringen ihre Opfer dazu, in vermeintlich lukrative Kryptowährungsprojekte zu investieren. Sobald das Opfer Geld überweist, verschwindet es – und mit ihm die Betrüger [^1^].

Tinder-Betrug: Die Rolle der Broker

Ein wesentlicher Bestandteil dieser Betrugsmasche sind die sogenannten Broker. Broker sind Dienstleister, die den Handel mit Kryptowährungen ermöglichen. Im Rahmen des „Betrug Broker über Tinder“ lenken die Betrüger ihre Opfer oft auf nicht-regulierte Broker-Websites. Diese Seiten sind in der Regel professionell gestaltet und können auf den ersten Blick seriös wirken. Sie vermitteln den Eindruck, dass es sich um etablierte Unternehmen handelt, und bieten eine Vielzahl von Kryptowährungen zum Kauf an. Die Opfer werden dazu ermutigt, Geld auf diese Seiten zu überweisen und in die angebotenen Kryptowährungen zu investieren. Doch die Realität sieht anders aus: Die dort

angebotenen Kryptowährungen sind oft wertlos oder existieren überhaupt nicht. Sobald das Geld überwiesen ist, wird es für die Opfer nahezu unmöglich, es zurückzuerhalten. Sie werden mit leeren Versprechungen abgespeist oder können die Betreiber der Seiten erst gar nicht mehr erreichen [^2^].

Wie kann man sich schützen?

Die beste Verteidigung gegen diesen Betrug ist Aufklärung und Vorsicht. Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass es auf Tinder – wie auch auf jeder anderen Online-Plattform – Personen gibt, die unlautere Absichten haben. Seien Sie daher immer skeptisch, wenn Sie auf Personen treffen, die Sie zu finanziellen Transaktionen oder Investitionen drängen, insbesondere wenn es um Kryptowährungen geht.

Falls Sie in Betracht ziehen, in Kryptowährungen zu investieren, sollten Sie dies immer über einen regulierten und vertrauenswürdigen Broker tun. Überprüfen Sie die Seriosität der Broker-Seite, bevor Sie Geld überweisen. Recherchieren Sie den Namen des Brokers im Internet und schauen Sie nach Erfahrungsberichten anderer Nutzer. Lassen Sie sich nicht von hohen Renditeversprechen blenden und investieren Sie niemals Geld, das Sie nicht bereit sind zu verlieren.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Datenschutz. Geben Sie niemals persönliche oder finanzielle Informationen an Personen weiter, die Sie online kennengelernt haben. Seien Sie besonders vorsichtig, wenn Sie nach Ihren Bankdaten gefragt werden oder wenn Sie dazu aufgefordert werden, Geld zu überweisen [^2^].

Was tun, wenn man Opfer geworden ist?

Falls Sie trotz aller Vorsicht Opfer dieser Betrugsmasche geworden sind, gibt es mehrere Schritte, die Sie unternehmen sollten. Zunächst sollten Sie umgehend Anzeige bei der Polizei erstatten. Dies ist wichtig, um die Strafverfolgung der Täter zu ermöglichen und um andere potenzielle Opfer zu warnen.

Darüber hinaus sollten Sie sich an einen Fachanwalt für IT-Recht wenden. Ein Anwalt kann Sie dabei unterstützen, Ihre Rechte durchzusetzen und möglicherweise einen Teil Ihres verlorenen Geldes zurückzuerhalten. Zudem kann ein Anwalt Sie dabei beraten, wie Sie in Zukunft besser vor solchen Betrugsversuchen geschützt sind.

Es ist auch ratsam, das Geschehene mit vertrauenswürdigen Personen in Ihrem Umfeld zu teilen. Der Verlust von Geld kann eine große psychische Belastung darstellen und es ist wichtig, in dieser Situation Unterstützung zu haben [^2^].

Fazit Tinder-Betrug

Die Masche des „Tinder-Betrug“ ist eine neue und gefährliche Form des Online-Betrugs. Sie nutzt die Anonymität des Internets und die Begeisterung vieler Menschen für das Thema Kryptowährungen aus, um erheblichen Schaden anzurichten. Schützen Sie sich, indem Sie informiert sind, Vorsicht walten lassen und niemals Geld an Personen überweisen, die Sie online kennengelernt haben. Sollten Sie dennoch Opfer werden, zögern Sie nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Consent Management Platform von Real Cookie Banner