Betrug am Telefon: Wenn sich Kriminelle als Verbraucherschützer ausgeben

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Betrug am Telefon: Wie erkennen Sie die Masche – und was tun, wenn Sie betroffen sind?

Vielleicht klingelt Ihr Telefon, der Name einer vertrauenswürdigen Organisation erscheint im Display und eine freundliche Stimme stellt sich als Mitarbeiter einer Verbraucherzentrale vor. Diese Menschen stehen sonst für Schutz, Beratung und Aufklärung ein. Doch plötzlich geht es um Eile, um hohe Summen oder angebliche Rechtsprobleme. Leider ist es kein echtes Hilfsangebot, sondern eine neue Welle von Telefonbetrug, die gezielt das Vertrauen der Menschen ausnutzt. Betrug am Telefon?

Betrüger am Telefon präsentieren sich immer wieder mit neuen, raffinierten Methoden. In den vergangenen Jahren musste die Polizei Betrugsszenarien aufdecken, bei denen sich Täter als Familienangehörige oder Behördenmitarbeiter ausgaben. Nun haben skrupellose Kriminelle eine neue Rolle für sich entdeckt: Sie geben sich als Verbraucherschützer aus – als Mitarbeitende der Verbraucherzentralen, die eigentlich vor genau solchen Betrugsmaschen warnen.

Die perfide Masche: Vertrauen wird ausgenutzt

Die Kreativität der Täter kennt keine Grenzen. Sie durchsuchen gezielt Telefonnummern – insbesondere von älteren Menschen – und geben sich als festangestellte Verbraucherschützer aus. Plötzlich wird am anderen Ende der Leitung suggeriert, dass ein dringender Handlungsbedarf besteht. Mal wird behauptet, sie könnten persönliche Daten bei dubiosen Gewinnspielfirmen löschen, sofern man eine Geldsumme überweist. In anderen Fällen bieten sie angebliche Schutz-Abonnements für monatliche Gebühren an. Besonders dreist: Einige Täter behaupten sogar, im Namen der Verbraucherzentrale eine sofortige Pfändung des Kontos verhindern zu können – vorausgesetzt, die angerufene Person übergibt ihr Erspartes.

Ein Fall aus Stralsund zeigt die dramatischen Folgen dieser Täuschung: Einer Seniorin wurde vorgespiegelt, es läge ein Vollstreckungsverfahren gegen sie vor. Um ihr Vermögen zu „sichern“, sollte sie ihr gesamtes Geld an sogenannte Anwälte der Verbraucherzentrale übergeben. Ein Unbekannter holte das Ersparte wenig später direkt bei ihr ab – das Geld war unwiederbringlich verloren.

Woran erkennen Sie, dass der Anruf nicht echt ist?

Die wichtigste Grundregel:

Kein Mitarbeiter einer Verbraucherzentrale wird Sie einfach spontan und unangekündigt anrufen, um Geld zu verlangen, Dienstleistungen zu verkaufen oder vor angeblichen Schulden zu warnen. Kontaktaufnahmen erfolgen ausschließlich auf Ihren ausdrücklichen Wunsch – beispielsweise, wenn Sie einen Rückruf vereinbart oder einen festen Telefontermin gebucht haben.

Warnsignale

Achten Sie außerdem auf folgende Warnsignale:

  • Es wird kurzfristiger Handlungsdruck aufgebaut („Sie müssen sofort handeln, sonst wird Ihr Konto gepfändet!“).
  • Es wird eine Überweisung hoher Summen verlangt oder es sollen sensible Bankdaten herausgegeben werden.
  • Der Anrufer nennt keine eindeutigen Angaben zum Anliegen oder weicht Nachfragen geschickt aus.
  • Die Telefonnummer wirkt glaubwürdig, zum Beispiel mit einer deutschen Vorwahl – trotzdem kann es sich um eine Fälschung handeln.

Kriminelle nutzen inzwischen das sogenannte „Call-ID-Spoofing“. Dabei werden die echten Rufnummern der Verbraucherzentralen gezielt gefälscht, damit der Anruf besonders seriös wirkt. Tatsächlich kann der Betrüger dabei sogar aus dem Ausland anrufen. Lassen Sie sich also nicht allein von der Telefonnummer täuschen.

Betrug am Telefon: Wie sollten Betroffene richtig reagieren?

Verbraucherschützer und Polizei sind sich einig: Sobald sich ein angeblicher Mitarbeiter der Verbraucherzentrale meldet, legen Sie am besten sofort auf. Führen Sie das Gespräch nicht weiter, auch wenn Ihr Gegenüber freundlich wirkt und überzeugend argumentiert. Sollten Sie tatsächlich einen Rückruf erwartet haben, fragen Sie gezielt nach dem Anlass des Gesprächs. Seriöse Anrufer werden sich mühelos ausweisen und auf konkrete Rückfragen eingehen können – Betrüger geraten hingegen meist rasch ins Schwimmen.

Im Zweifel gilt: Lieber einmal zu viel aufgelegt, als auf eine raffinierte Täuschung hereingefallen! Melden Sie solche Vorfälle möglichst schnell bei der Verbraucherzentrale oder der örtlichen Polizei. Ein aktueller Fall aus Bayern zeigt: Als ein Mann von einer vermeintlichen Düsseldorfer Verbraucherschutznummer kontaktiert wurde, blieb er skeptisch, legte auf und wendete sich an die entsprechende Beratungsstelle – so konnte ein größerer Schaden verhindert werden.

Fazit Betrug am Telefon: Schützen Sie sich vor Betrug – und verbreiten Sie diese wichtigen Hinweise

Telefonbetrüger werden immer erfinderischer und setzen gezielt auf die Verunsicherung ihrer Opfer. Die neue Masche zeigt, dass inzwischen sogar der gute Name der Verbraucherzentralen missbraucht wird. Nur eine gesunde Skepsis und entschlossenes Handeln können verhindern, dass Ihr Vertrauen teuer ausgenutzt wird.

Merken Sie sich: Reale Verbraucherschützer rufen Sie nicht unangekündigt an, fragen nicht nach Geld und bauen keinen Druck auf. Lassen Sie sich auch nicht von bekannten Nummern, freundlichen Stimmen oder glaubwürdigen Geschichten täuschen. Falls Sie selbst betroffen sind, handeln Sie besonnen und melden Sie den Vorfall – damit Sie, aber auch andere, vor Schaden bewahrt bleiben.

Bei Fragen zu Telefonbetrug und den rechtlichen Möglichkeiten, sich dagegen zu schützen, stehe ich Ihnen gerne beratend zur Seite. Ich unterstütze Sie mit meiner Erfahrung im IT-Recht und Reputationsmanagement dabei, sich gegen solche und ähnliche Maschen rechtlich zu wehren.

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Thomas Feil

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