Negative Bewertungen auf Plattformen wie kununu können das Ansehen eines Unternehmens erheblich beeinträchtigen und potenzielle Bewerber oder Geschäftspartner abschrecken. In einer zunehmend digitalisierten Welt, in der Online-Reputation eine zentrale Rolle spielt, ist es für Unternehmen unerlässlich zu wissen, wann und wie unrechtmäßige kununu Bewertungen gelöscht werden können. Als erfahrener Rechtsanwalt und Fachanwalt für IT-Recht mit Spezialisierung auf Reputationsmanagement unterstütze ich Unternehmen und Freiberufler dabei, ihren guten Ruf effektiv zu schützen und rechtliche Herausforderungen im Internet kompetent zu meistern. Dieser Artikel beleuchtet detailliert die rechtlichen Grundlagen und praktischen Schritte zur Löschung von kununu Bewertungen und gibt Ihnen eine klare Orientierung. Wann werden kununu Bewertungen gelöscht?

Die Bedeutung der Online-Reputation auf kununu
kununu hat sich als eine der führenden Bewertungsplattformen für Arbeitgeber im deutschsprachigen Raum etabliert. Arbeitnehmer und Bewerber nutzen kununu, um Einblicke in die Unternehmenskultur, Arbeitsbedingungen und das Gehalt potenzieller oder aktueller Arbeitgeber zu erhalten. Für Unternehmen bietet kununu die Möglichkeit, sich als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren und Feedback zu erhalten. Doch wo Meinungen ausgetauscht werden, besteht auch das Risiko unfairer oder unwahrer Bewertungen, die das Bild eines Unternehmens in der Öffentlichkeit verzerrt darstellen können. Eine einzige negative Bewertung kann weitreichende Konsequenzen haben, von einem Rückgang qualifizierter Bewerbungen bis hin zu Imageschäden, die sich direkt auf den Geschäftserfolg auswirken. Daher ist es von größter Bedeutung, proaktiv und strategisch vorzugehen, wenn das eigene Unternehmen ungerechtfertigten Angriffen auf kununu ausgesetzt ist.
Wann werden kununu Bewertungen gelöscht? Die rechtlichen Grundlagen
Nicht jede negative Bewertung auf kununu ist automatisch löschbar. Das deutsche Recht schützt die Meinungsfreiheit, aber diese Freiheit findet ihre Grenzen dort, wo Persönlichkeitsrechte verletzt oder unwahre Tatsachen behauptet werden. Eine Bewertung kann gelöscht werden, wenn sie rechtswidrig ist. Hierbei lassen sich verschiedene Kategorien von Rechtsverletzungen unterscheiden, die eine Löschung rechtfertigen:
1. Unwahre Tatsachenbehauptungen
Eine der häufigsten und klarsten Gründe für eine Löschung ist die Behauptung unwahrer Tatsachen. Eine Tatsachenbehauptung ist eine Aussage, die objektiv überprüfbar ist. Beispiele hierfür sind Behauptungen über konkrete Vorfälle, die Zusammenarbeit mit bestimmten Personen, finanzielle Verhältnisse oder Arbeitszeiten. Wenn ein Bewerter beispielsweise behauptet, ein Unternehmen zahle keine Gehälter, obwohl dies nicht stimmt, handelt es sich um eine unwahre Tatsachenbehauptung. Für die Löschung ist es entscheidend, dass die Behauptung nachweislich falsch ist. Die Beweislast liegt hierbei zunächst beim Bewerteten, der darlegen muss, warum die Behauptung unwahr ist. kununu ist dann verpflichtet, die Behauptung zu prüfen.
2. Beleidigungen, Schmähkritik und Diffamierungen
Bewertungen, die beleidigenden oder ehrverletzenden Inhalt haben, sind ebenfalls nicht von der Meinungsfreiheit gedeckt und können gelöscht werden. Dazu gehören persönliche Angriffe, Beschimpfungen oder eine herabwürdigende Darstellung von Personen oder dem Unternehmen, die über eine sachliche Auseinandersetzung hinausgeht. Schmähkritik liegt vor, wenn die Kritik nicht der Auseinandersetzung in der Sache dient, sondern primär die Diffamierung einer Person oder eines Unternehmens bezweckt. Hierbei steht nicht die sachliche Auseinandersetzung im Vordergrund, sondern die Herabwürdigung.
3. Geheimnisverrat
Bewertungen, die Betriebs- oder Geschäftsgeheimnisse offenbaren, können ebenfalls rechtswidrig sein und eine Löschung rechtfertigen. Dies betrifft beispielsweise die Offenlegung von internen Strategien, Kundenlisten, spezifischen Projektdetails oder sensiblen Finanzdaten. Die unerlaubte Preisgabe solcher Informationen kann nicht nur zivilrechtliche, sondern auch strafrechtliche Konsequenzen für den Verfasser haben.
4. Datenschutzverletzungen
Auch wenn Bewertungen sensible personenbezogene Daten enthalten, können sie gegen Datenschutzgesetze verstoßen und somit löschbar sein. Dies gilt insbesondere, wenn Namen von Mitarbeitern, Kunden oder Lieferanten ohne deren Zustimmung genannt werden oder Details aus deren Privatleben preisgegeben werden, die für die Bewertung irrelevant sind. Die DSGVO bietet hier einen starken Schutzrahmen für die Betroffenen.
5. Fehlende Sachbezogenheit oder Bezug zum Arbeitgeberverhältnis
Eine Bewertung auf kununu sollte einen Bezug zum Arbeitgeberverhältnis oder einer konkreten Erfahrung mit dem Unternehmen aufweisen. Bewertungen, die keinerlei Bezug zum Unternehmen haben, beispielsweise rein private Meinungsäußerungen über dritte Personen oder Kommentare, die offensichtlich nicht von einem ehemaligen oder aktuellen Mitarbeiter stammen, können angegriffen werden. Hier ist die Authentizität und Relevanz der Bewertung entscheidend.
6. Bewertungen von Personen ohne tatsächliche Arbeitsbeziehung
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass Bewertungen auf kununu grundsätzlich nur von Personen stammen dürfen, die tatsächlich eine Arbeitsbeziehung (sei es als Angestellter, Praktikant, Azubi oder Bewerber) zu dem bewerteten Unternehmen hatten oder haben. Wenn sich herausstellt, dass eine Bewertung von einer Person stammt, die keinerlei Berührungspunkte mit dem Unternehmen hatte, ist dies ein starker Grund für eine Löschung. kununu hat in seinen Richtlinien festgelegt, dass der Verfasser der Bewertung eine tatsächliche Beziehung zum bewerteten Unternehmen gehabt haben muss.
Der Weg zur Löschung: Strategisches Vorgehen
Die Löschung einer kununu Bewertung erfordert ein strategisches und zielgerichtetes Vorgehen. Es ist nicht ausreichend, kununu lediglich mitzuteilen, dass eine Bewertung als unfair empfunden wird. Vielmehr muss die Rechtswidrigkeit der Bewertung präzise dargelegt und begründet werden.

1. Die Meldung an kununu
Der erste Schritt ist immer die Meldung der beanstandeten Bewertung direkt an kununu. kununu bietet auf seiner Plattform die Möglichkeit, Bewertungen zu melden, die gegen die Nutzungsbedingungen oder geltendes Recht verstoßen. Dabei ist es entscheidend, die Gründe für die Beanstandung präzise und nachvollziehbar zu formulieren. Es sollte klar dargelegt werden, welche Passagen der Bewertung rechtswidrig sind und warum (z.B. „unwahre Tatsachenbehauptung, da [Begründung]“).
2. Das Prüfverfahren von kununu
Nach Eingang einer Meldung leitet kununu ein Prüfverfahren ein. kununu kontaktiert den Verfasser der Bewertung und fordert ihn auf, Stellung zu nehmen und gegebenenfalls Nachweise für die Behauptungen zu erbringen. Dieses Prüfverfahren kann einige Zeit in Anspruch nehmen. Es ist wichtig zu wissen, dass kununu nicht der Richter über die Wahrheit einer Aussage ist, sondern primär prüft, ob die Bewertung gegen ihre Richtlinien verstößt oder offensichtlich rechtswidrig ist. Bei Tatsachenbehauptungen liegt die Beweislast beim Bewerteten. Wenn der Bewertende keine oder unzureichende Stellungnahme abgibt, kann dies zur Löschung der Bewertung führen.
3. Einschaltung eines Rechtsanwalts
Sollte das Prüfverfahren von kununu nicht zum gewünschten Erfolg führen oder die Rechtslage komplex sein, ist die Einschaltung eines auf Reputationsrecht spezialisierten Rechtsanwalts dringend anzuraten. Ein erfahrener Anwalt kann die Bewertung rechtlich fundiert analysieren, die Erfolgsaussichten einer Löschung realistisch einschätzen und die Kommunikation mit kununu auf eine rechtlich belastbare Basis stellen. Ein anwaltliches Schreiben hat oft ein höheres Gewicht und führt schneller zu einer Reaktion von kununu.
Der Anwalt wird in der Regel eine detaillierte Abmahnung an kununu senden, in der die Rechtswidrigkeit der Bewertung präzise dargelegt wird. Dabei wird nicht nur auf die Nutzungsbedingungen von kununu, sondern auch auf die einschlägige Rechtsprechung verwiesen. Sollte kununu der Aufforderung zur Löschung nicht nachkommen, kann ein gerichtliches Verfahren eingeleitet werden.
4. Gerichtliche Schritte
Wenn alle außergerichtlichen Bemühungen scheitern, kann ein gerichtliches Vorgehen notwendig werden. Dies kann die Einleitung eines einstweiligen Verfügungsverfahrens oder einer Klage auf Unterlassung und/oder Schadensersatz gegen den Verfasser der Bewertung und/oder gegen kununu umfassen. Ein solches Verfahren sollte jedoch immer als letztes Mittel betrachtet werden, da es zeit- und kostenintensiv sein kann. Die Aussichten auf Erfolg sind hierbei von der konkreten Rechtslage und der Beweisführung abhängig.
Wichtige Hinweise und Strategien für Unternehmen
- Schnelles Handeln: Je schneller auf eine negative Bewertung reagiert wird, desto besser. Eine schnelle Reaktion minimiert den potenziellen Schaden und zeigt, dass das Unternehmen seine Online-Reputation ernst nimmt.
- Dokumentation: Beweisen Sie jeden Schritt und sammeln Sie alle relevanten Informationen zur Bewertung. Dazu gehören Screenshots der Bewertung, der Zeitpunkt der Veröffentlichung und alle relevanten Korrespondenzen mit kununu oder dem Bewerter.
- Interne Prüfung: Bevor rechtliche Schritte eingeleitet werden, sollte intern geprüft werden, ob die Kritik, auch wenn sie negativ formuliert ist, möglicherweise einen wahren Kern hat. Dies kann helfen, zukünftige Probleme zu vermeiden.
- Professionelle Kommunikation: Bleiben Sie bei der Kommunikation mit kununu und gegebenenfalls dem Bewerter stets professionell und sachlich. Emotionale Reaktionen sind kontraproduktiv.
- Proaktives Reputationsmanagement: Die beste Verteidigung ist eine gute Offensive. Ermutigen Sie zufriedene Mitarbeiter aktiv dazu, positive Bewertungen abzugeben. Ein hohes Aufkommen positiver Bewertungen kann einzelne negative Einträge relativieren und das Gesamtbild verbessern.
- Rechtliche Beratung frühzeitig einholen: Zögern Sie nicht, frühzeitig rechtlichen Rat einzuholen. Ein spezialisierter Anwalt kann Ihnen dabei helfen, die Situation richtig einzuschätzen und die besten Schritte zur Löschung einzuleiten.
Die Rolle des Anwalts im Löschungsprozess
Als spezialisierter Anwalt für IT-Recht und Reputationsmanagement biete ich Ihnen umfassende Unterstützung im Kampf gegen unberechtigte kununu Bewertungen. Meine Expertise umfasst:
- Fundierte rechtliche Analyse: Ich prüfe jede Bewertung auf ihre rechtliche Zulässigkeit und identifiziere die besten Angriffsflächen für eine Löschung.
- Effektive Kommunikation mit kununu: Ich übernehme die gesamte Korrespondenz mit kununu und stelle sicher, dass Ihre Argumente präzise und rechtlich fundiert vorgebracht werden.
- Durchsetzung Ihrer Rechte: Sollte kununu nicht kooperieren, vertrete ich Ihre Interessen entschlossen vor Gericht, um die Löschung der Bewertung zu erwirken.
- Strategische Beratung: Ich berate Sie nicht nur bei der Löschung bestehender Bewertungen, sondern entwickle auch proaktive Strategien zum Schutz Ihrer Online-Reputation.
- Krisenmanagement: Bei schwerwiegenden Rufschädigungen im Internet biete ich schnelles und effektives Krisenmanagement, um den Schaden zu minimieren und Ihr Ansehen wiederherzustellen.
Fazit: Wann werden kununu Bewertungen gelöscht?
Die Frage „Wann werden kununu Bewertungen gelöscht?“ lässt sich klar beantworten: immer dann, wenn sie rechtswidrig sind. Ob es sich um unwahre Tatsachenbehauptungen, beleidigende Äußerungen, Geheimnisverrat oder Datenschutzverletzungen handelt – das deutsche Recht bietet wirksame Mechanismen zum Schutz der Online-Reputation von Unternehmen. Es erfordert jedoch ein präzises Verständnis der rechtlichen Grundlagen und ein strategisches Vorgehen, um die Löschung erfolgreich durchzusetzen.
Zögern Sie nicht, rechtliche Unterstützung in Anspruch zu nehmen, wenn Ihr Unternehmen von negativen oder unzutreffenden kununu Bewertungen betroffen ist. Eine schnelle, kompetente und strategische Rechtsberatung ist der Schlüssel, um Ihren guten Ruf im Internet zu schützen und Ihre rechtlichen Interessen effektiv durchzusetzen. Lassen Sie uns gemeinsam eine Strategie entwickeln, um Ihre Ziele zu erreichen und Ihr Unternehmen vor ungerechtfertigten Angriffen zu schützen. Ihre rechtlichen Anliegen sind bei mir in guten Händen.