Abmahnung von IPPC LAW: Virale Trends auf TikTok und Instagram als teure Urheberrechtsfalle

Abmahnung

Ein eingängiger Song erobert das Internet. Ein witziges Video eines Waschbären, der zu tanzen scheint, verbreitet sich wie ein Lauffeuer. Für Unternehmen und Content Creator auf Plattformen wie TikTok und Instagram ist die Versuchung groß, auf diese viralen Wellen aufzuspringen. Es verspricht Sichtbarkeit, Relevanz und eine direkte Verbindung zur eigenen Zielgruppe. Ein paar Klicks, und schon ist der beliebte Sound unter das eigene Werbevideo gelegt. Doch was als harmlose Marketingstrategie beginnt, kann schnell zu einem ernsten und kostspieligen rechtlichen Problem werden. Genau das erleben derzeit zahlreiche Nutzer, die eine Abmahnung der Berliner Kanzlei IPPC LAW erhalten. Im Fokus stehen der Song „Pedro“ und das „Racoon Meme Video“. In diesem Beitrag erkläre ich Ihnen, was es mit dieser Abmahnungswelle auf sich hat, welche Forderungen im Raum stehen und wie Sie sich als Betroffener strategisch und richtig verhalten. Abmahnung IPPC LAW TikTok?

Die Verlockung des viralen Moments: Warum gerade diese Inhalte abgemahnt werden – Abmahnung IPPC LAW TikTok

Social Media lebt von Trends. Algorithmen auf TikTok und Instagram belohnen die Teilnahme an aktuellen Challenges und die Verwendung populärer Sounds mit erhöhter Reichweite. Der Song „Pedro“ von Jaxomy, Agatino Romero und Raffaella Carrà ist ein Paradebeispiel. Er ist nicht nur ein Ohrwurm, sondern auch die perfekte musikalische Untermalung für kurze, dynamische Videos. Gepaart mit dem niedlichen und humorvollen Video eines tanzenden Waschbären, dem „Racoon Meme“, entstand ein virales Phänomen, dem sich kaum jemand entziehen konnte.

Unternehmen nutzen solche Trends gezielt, um ihre Produkte oder Dienstleistungen auf eine lockere und ansprechende Weise zu bewerben. Ein Immobilienmakler zeigt eine Hausbesichtigung zum „Pedro“-Sound, ein Fitnessstudio unterlegt ein Workout-Video mit dem tanzenden Waschbären. Die Absicht ist klar: Man möchte menschlich, modern und nahbar wirken. Das Problem dabei ist jedoch, dass diese Inhalte urheberrechtlich geschützt sind. Die einfache und oft nur einen Klick entfernte Nutzung in der App bedeutet nicht, dass sie zur freien kommerziellen Verfügung stehen. Genau hier setzt die Kanzlei IPPC LAW im Auftrag der Rechteinhaber an.

Der rechtliche Hintergrund: Urheberrecht im Social Media Marketing

Um die aktuelle Abmahnungswelle zu verstehen, ist ein grundlegendes Verständnis des Urheberrechts unerlässlich. In Deutschland sind kreative Werke wie Musikstücke, Filmaufnahmen und sogar kurze Videoclips durch das Urheberrechtsgesetz (UrhG) geschützt. Das bedeutet, der Schöpfer oder der Inhaber der Nutzungsrechte entscheidet allein darüber, wer sein Werk wie und wo verwenden darf.

Für die Nutzung auf Social Media stellen Plattformen wie TikTok und Instagram zwar umfangreiche Musikbibliotheken zur Verfügung. Die dort enthaltenen Lizenzen decken jedoch in der Regel nur die rein private, nicht kommerzielle Nutzung ab. Sobald ein Unternehmensprofil ein Video mit einem geschützten Song veröffentlicht, um auf sich oder seine Produkte aufmerksam zu machen, handelt es sich um eine gewerbliche Nutzung. Für eine solche Nutzung ist eine separate, oft kostspielige Lizenz direkt vom Rechteinhaber erforderlich.

Die B1 Recordings GmbH hält nach eigenen Angaben die Rechte an dem Song „Pedro“ und mahnt über die Kanzlei IPPC LAW die unlizenzierte gewerbliche Verbreitung ab. Unternehmen, die den Song oder das Racoon-Video in ihrem Marketing eingesetzt haben, ohne eine solche Lizenz erworben zu haben, begehen eine Urheberrechtsverletzung. Diese kann nun mit den besagten Abmahnungen geahndet werden.

Die Abmahnung IPPC LAW TikTok: Was genau wird gefordert?

Eine Abmahnung ist ein außergerichtlicher Versuch, einen Rechtsstreit beizulegen. Sie konfrontiert den Empfänger mit einem Rechtsverstoß und fordert ihn auf, diesen zukünftig zu unterlassen. Die Schreiben der Kanzlei IPPC LAW sind dabei klar strukturiert und erheben in der Regel mehrere Ansprüche gleichzeitig.

1. Der Unterlassungsanspruch: Mehr als nur das Löschen des Videos

Das Herzstück jeder Abmahnung ist die Forderung nach Unterlassung. Die Betroffenen sollen die rechtswidrige Nutzung des Songs und des Videos sofort beenden. Dies wird durch die Aufforderung zur Abgabe einer „strafbewehrten Unterlassungserklärung“ untermauert. Hier ist höchste Vorsicht geboten. Die der Abmahnung beigefügte vorformulierte Erklärung ist oft zu weit gefasst und kann Sie als Unternehmer unangemessen benachteiligen. Mit Ihrer Unterschrift geben Sie ein lebenslang gültiges Vertragsversprechen ab. Bei jedem zukünftigen Verstoß, und sei er auch nur versehentlich, wird eine hohe Vertragsstrafe fällig. Eine solche Erklärung sollte daher niemals ungeprüft unterzeichnet werden. Ein spezialisierter Anwalt kann eine modifizierte Erklärung aufsetzen, die Sie nur zu dem verpflichtet, was rechtlich absolut notwendig ist.

2. Der Auskunftsanspruch: Die Grundlage für den Schadensersatz

Weiterhin fordert die B1 Recordings GmbH detaillierte Auskunft über die Nutzung der geschützten Inhalte. Sie möchte wissen, wie lange das Video online war, welche Reichweite es erzielt hat und ob damit direkt oder indirekt Gewinne erwirtschaftet wurden. Diese Informationen dienen als Basis für die Berechnung des Schadensersatzes.

3. Der Schadensersatzanspruch: Die Lizenzanalogie als Berechnungsgrundlage

Für die unrechtmäßige Nutzung verlangt der Rechteinhaber eine finanzielle Entschädigung. Die Höhe dieses Schadensersatzes wird meist nach der sogenannten Lizenzanalogie berechnet. Dabei wird die Frage gestellt: Was hätte der Nutzer für eine ordnungsgemäße Lizenz zahlen müssen, wenn er sie vorab erworben hätte? Gerade bei populären Songs und viralen Videos können die Lizenzgebühren für eine kommerzielle Nutzung erheblich sein. In den uns vorliegenden Abmahnungen wird für den „Pedro“-Song ein fiktiver Lizenzschaden von bis zu 10.000 Euro für eine nur einmonatige Nutzung angesetzt.

4. Der Ersatz der Anwaltskosten: Die Kosten der Rechtsverfolgung

Zuletzt muss der Abgemahnte auch die Anwaltskosten der Gegenseite tragen. Diese berechnen sich nach dem sogenannten Gegenstandswert, der das wirtschaftliche Interesse des Rechteinhabers widerspiegelt. IPPC LAW setzt hier teils sehr hohe Werte an, die uns in Fällen von 16.500 Euro über 26.500 Euro bis hin zu 65.000 Euro bekannt sind. Bei einem Gegenstandswert von 65.000 Euro können sich die reinen Anwaltskosten auf rund 1.800 Euro belaufen.

Die finanziellen Folgen: Was die Abmahnung IPPC LAW TikTok wirklich kosten kann

Rechnet man die Forderungen zusammen, wird das Ausmaß der finanziellen Belastung deutlich. Ein potenzieller Schadensersatz von 10.000 Euro zuzüglich der gegnerischen Anwaltskosten kann die Gesamtforderung schnell in den fünfstelligen Bereich treiben. Auch wenn die Forderungen in den Schreiben manchmal niedriger angesetzt werden, summieren sie sich oft auf Beträge um die 9.000 Euro. Für kleine Unternehmen, Selbstständige oder Ärzte kann eine solche Forderung existenzbedrohend sein. Umso wichtiger ist es, nicht in Panik zu verfallen, sondern einen kühlen Kopf zu bewahren und strategisch vorzugehen.

Ihr Aktionsplan: Wie Sie auf eine Abmahnung von IPPC LAW richtig reagieren

Wenn Sie ein solches Schreiben erhalten haben, ist Ihr Handeln entscheidend. Die folgenden Schritte helfen Ihnen, die Kontrolle über die Situation zurückzugewinnen und teure Fehler zu vermeiden.

Schritt 1: Ruhe bewahren und keinen Kontakt aufnehmen.

Die Abmahnung ist so formuliert, dass sie Druck erzeugt. Lassen Sie sich davon nicht einschüchtern. Antworten Sie nicht, rufen Sie die Kanzlei nicht an und leisten Sie vor allem keine voreiligen Zahlungen. Jede unüberlegte Äußerung kann später gegen Sie verwendet werden.

Schritt 2: Fristen notieren und Inhalte sofort entfernen.

Notieren Sie sich die in der Abmahnung gesetzten Fristen. Handeln Sie jedoch sofort, indem Sie die betroffenen Inhalte von allen Ihren Kanälen löschen. Das betrifft nicht nur TikTok und Instagram, sondern auch jede andere Plattform, auf der Sie das Video geteilt haben könnten. Dies dient der Schadensminderung und zeigt Ihren Willen, die Rechtsverletzung zu beenden.

Schritt 3: Alle Unterlagen sichern.

Bewahren Sie die Abmahnung und alle zugehörigen Dokumente sorgfältig auf. Machen Sie Screenshots von den betroffenen Beiträgen, bevor Sie sie löschen, und sichern Sie alle relevanten Daten zur Reichweite oder eventuellen Einnahmen. Eine lückenlose Dokumentation ist für eine effektive Verteidigung von großer Bedeutung.

Schritt 4: Unverzüglich rechtlichen Beistand suchen.

Der wichtigste Schritt ist die Kontaktaufnahme mit einem auf Urheberrecht spezialisierten Anwalt. Nur ein Experte kann die Rechtmäßigkeit der Forderungen wirklich beurteilen, die Risiken einschätzen und eine wirksame Verteidigungsstrategie entwickeln. Er wird prüfen, ob die geltend gemachten Ansprüche in der Höhe gerechtfertigt sind und ob die Gegenseite ihre Rechteinhaberschaft lückenlos nachweisen kann.

Kostenlose Ersteinschätzung bei Abmahnung IPPC LAW TikTok: Ihre Chance auf eine starke Verteidigung

Die Komplexität des Urheberrechts und die Höhe der im Raum stehenden Forderungen machen eine professionelle Beratung unerlässlich. Meine Kanzlei ist auf das IT-Recht sowie das Urheberrecht spezialisiert und hat bereits zahlreiche Mandanten erfolgreich gegen Abmahnungen verteidigt. Wir verstehen den Druck und die Unsicherheit, die eine solche Situation auslöst.

Deshalb biete ich Betroffenen einer IPPC LAW Abmahnung eine kostenlose anwaltliche Ersteinschätzung an. In diesem ersten Gespräch können Sie mir Ihren Fall schildern. Wir prüfen gemeinsam die Abmahnung und bewerten die Erfolgsaussichten und Verteidigungsmöglichkeiten. Ich zeige Ihnen verständlich auf, welche Wege es gibt, sich gegen die Forderungen zur Wehr zu setzen oder eine wirtschaftlich sinnvolle Einigung zu erzielen.

Zögern Sie nicht, sich professionelle Unterstützung zu holen. Rufen Sie mich an oder schreiben Sie mir eine E-Mail, um Ihre Situation zu besprechen und Ihre rechtlichen Interessen zu schützen. Gemeinsam entwickeln wir eine Strategie, um diese Herausforderung kompetent und effektiv zu meistern.

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Rechtsanwalt
Thomas Feil

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