Ein Brute-Force-Angriff ist eine Methode, die von Cyberkriminellen verwendet wird, um Passwörter, Verschlüsselungsschlüssel oder andere Zugangsdaten zu knacken. Dabei wird systematisch jede mögliche Kombination der Zeichen, Zahlen und/oder Symbole, die das Passwort oder den Schlüssel bilden könnten, ausprobiert, bis die richtige Kombination gefunden wird. Dieser Angriff beruht auf dem Prinzip des Ausprobierens aller denkbaren Optionen und erfordert keine vorherige Kenntnis über das Ziel.
Es gibt verschiedene Arten von Brute-Force-Angriffen:
- Einfacher Brute-Force-Angriff: Dabei werden alle möglichen Kombinationen von Zeichen ausprobiert, beginnend mit den kürzesten und fortschreitend zu längeren Kombinationen.
- Wörterbuchangriff: Statt jede mögliche Zeichenkombination zu testen, werden Wörter und Phrasen aus einer vordefinierten Liste (ähnlich einem Wörterbuch) ausprobiert. Diese Listen enthalten häufig verwendete Passwörter, gängige Variationen und bekannte Passwortmuster.
- Hybridangriff: Eine Kombination aus Wörterbuchangriff und einfachem Brute-Force-Angriff, bei dem bekannte Passwortmuster mit zusätzlichen Zeichenkombinationen erweitert werden.
- Rainbow-Table-Angriff: Eine spezielle Form des Brute-Force-Angriffs, bei dem vorberechnete Hashwert-Tabellen verwendet werden, um Passwörter schneller zu knacken. Dies ist effektiv bei der Umkehrung von Hash-Funktionen, um das ursprüngliche Passwort zu finden.
Brute-Force-Angriffe können sehr zeitaufwändig sein, besonders wenn das Passwort lang und komplex ist. Moderne Sicherheitssysteme verwenden verschiedene Methoden, um solche Angriffe abzuwehren, darunter Kontosperrungen nach mehreren fehlgeschlagenen Anmeldeversuchen, die Verwendung von Captchas und die Implementierung von Verzögerungen zwischen Anmeldeversuchen. Die Verwendung starker, komplexer Passwörter und die Aktivierung von Mehrfaktor-Authentifizierung (MFA) sind effektive Maßnahmen, um sich vor Brute-Force-Angriffen zu schützen.