Supply-Chain-Attacks-as-a-Service

„Supply-Chain-Attacks-as-a-Service“ bezieht sich auf eine relativ neue und zunehmend besorgniserregende Entwicklung in der Cyberkriminalität, bei der Dienstleistungen angeboten werden, die es auch technisch weniger versierten Angreifern ermöglichen, komplexe Angriffe auf die Lieferketten von Unternehmen durchzuführen. Diese Art des Dienstes wird auf dem Schwarzmarkt oder in kriminellen Online-Communitys angeboten und ermöglicht es Kunden, gezielte Angriffe auf spezifische Teile der Lieferkette eines Unternehmens zu kaufen oder zu mieten, ohne dass sie selbst über das notwendige technische Wissen oder die Ressourcen verfügen müssen.

Hintergrund

Eine Lieferkettenattacke (Supply Chain Attack) zielt darauf ab, die Lieferkette eines Unternehmens oder einer Organisation zu kompromittieren, oft durch die Infiltration von Schadsoftware in die Software oder Hardware, die von vertrauenswürdigen Drittanbietern stammt. Wenn diese kompromittierten Produkte oder Dienstleistungen dann von der Zielorganisation genutzt werden, kann der Angreifer Zugang zu sensiblen Daten erhalten oder Schaden im Netzwerk anrichten. Ein bekanntes Beispiel für eine solche Attacke ist der SolarWinds-Hack, bei dem Schadcode in die Software-Updates eines weit verbreiteten Netzwerkmanagement-Tools eingeschleust wurde, was den Angreifern Zugang zu den Netzwerken zahlreicher Organisationen und Regierungsbehörden verschaffte.

Wie es funktioniert

Bei Supply-Chain-Attacks-as-a-Service bieten kriminelle Akteure ihre Fähigkeiten und Tools an, um gezielt Schwachstellen in der Software- oder Hardware-Lieferkette eines Unternehmens auszunutzen. Dies kann verschiedene Formen annehmen, darunter:

  • Bereitstellung von Schadsoftware oder Exploits, die speziell darauf ausgelegt sind, in Produkte oder Dienstleistungen von Drittanbietern eingeschleust zu werden.
  • Anbieten von Dienstleistungen zum Hacking oder zur Infiltration von Unternehmen innerhalb der Lieferkette, um dort Malware zu platzieren oder andere schädliche Aktivitäten durchzuführen.
  • Verkauf von Zugängen zu bereits kompromittierten Systemen oder Netzwerken innerhalb der Lieferkette.

Risiken und Auswirkungen

Supply-Chain-Attacks-as-a-Service erhöhen die Reichweite und die potenziellen Auswirkungen von Lieferkettenangriffen erheblich, da sie es ermöglichen, dass auch Akteure ohne ausgeprägte technische Fähigkeiten komplexe und weitreichende Angriffe durchführen können. Die Risiken für Unternehmen umfassen den Verlust von sensiblen Daten, finanzielle Verluste, Schäden an der Reputation und mögliche rechtliche Konsequenzen.

Schutzmaßnahmen

Zum Schutz gegen solche Angriffe sind umfassende Sicherheitsmaßnahmen erforderlich, die unter anderem Folgendes umfassen:

  • Sorgfältige Überprüfung und Monitoring von Drittanbietern und deren Sicherheitspraktiken.
  • Implementierung von Sicherheitsmaßnahmen zur Erkennung und Eindämmung von Schadsoftware in der Lieferkette.
  • Regelmäßige Sicherheitsaudits und -überprüfungen von Produkten und Dienstleistungen, die von externen Lieferanten bezogen werden.

Da die Bedrohung durch Supply-Chain-Attacks-as-a-Service weiter wächst, ist es entscheidend, dass Unternehmen ihre Sicherheitsstrategien kontinuierlich anpassen und verstärken, um sich gegen diese fortschrittlichen und potenziell verheerenden Angriffe zu schützen.

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