Man-in-the-Middle-Angriff

Ein „Man-in-the-Middle-Angriff“ (MitM) ist eine Form der Cyberattacke, bei der ein Angreifer die Kommunikation zwischen zwei Parteien heimlich abfängt, überwacht oder manipuliert, ohne dass die betroffenen Parteien dies bemerken. Dieser Angriffstyp kann sich gegen verschiedene Arten der digitalen Kommunikation richten, einschließlich, aber nicht beschränkt auf, E-Mail, Webverkehr, soziale Medien, Online-Banking und andere Formen des Datenverkehrs, die über ein Computernetzwerk fließen.

Funktionsweise

Ein Man-in-the-Middle-Angriff beginnt typischerweise damit, dass der Angreifer es schafft, sich zwischen die kommunizierenden Parteien zu schalten. Dies kann durch verschiedene Techniken erreicht werden, wie etwa:

  • ARP-Spoofing: Der Angreifer sendet gefälschte ARP-Nachrichten (Address Resolution Protocol) in ein lokales Netzwerk. Dies ermöglicht es ihm, den Netzwerkverkehr zwischen zwei Geräten abzufangen.
  • DNS-Spoofing: Hier werden DNS-Anfragen manipuliert, sodass der Nutzer auf eine vom Angreifer kontrollierte falsche Website umgeleitet wird.
  • SSL-Stripping: Der Angreifer zwingt die Verbindung, von einer sicheren HTTPS-Verbindung zu einer ungesicherten HTTP-Verbindung zu wechseln, und kann dann die Daten im Klartext lesen.
  • Wi-Fi-Eavesdropping: Durch das Einrichten eines bösartigen Wi-Fi-Zugangspunkts oder das Eindringen in ein bestehendes Netzwerk kann der Angreifer den Datenverkehr von Nutzern abfangen.

Ziele und Auswirkungen

Die Ziele eines MitM-Angriffs können vielfältig sein, darunter:

  • Datendiebstahl: Erfassung sensibler Informationen wie Login-Daten, Kreditkartennummern, persönliche Daten und Unternehmensgeheimnisse.
  • Session-Hijacking: Übernahme von Benutzersitzungen, um unautorisierten Zugang zu Online-Diensten oder Netzwerkressourcen zu erlangen.
  • Inhaltsmanipulation: Änderung der Kommunikation zwischen den Parteien, um falsche Informationen zu übermitteln oder Transaktionen zu manipulieren.
  • Spionage: Überwachung der Kommunikation, um Informationen über Personen oder Organisationen zu sammeln.

Schutzmaßnahmen

Um sich vor Man-in-the-Middle-Angriffen zu schützen, können mehrere Maßnahmen ergriffen werden:

  • Verschlüsselung: Die Verwendung von starken Verschlüsselungsprotokollen wie HTTPS, SSL/TLS und VPNs kann die Datenintegrität und -vertraulichkeit sichern.
  • Sicherheitszertifikate: Überprüfen der Authentizität von Websites durch Prüfung ihrer Sicherheitszertifikate, um sicherzustellen, dass man mit der legitimen Website verbunden ist.
  • Sichere Netzwerke: Vermeidung der Nutzung öffentlicher Wi-Fi-Netzwerke ohne sichere VPN-Verbindungen und Sicherstellung, dass heimische Netzwerke stark verschlüsselt und passwortgeschützt sind.
  • Bewusstsein und Schulung: Aufklärung über die Risiken und Anzeichen von MitM-Angriffen, um verdächtige Aktivitäten frühzeitig zu erkennen.

Durch die Kombination technischer Sicherheitsmaßnahmen und bewusster Verhaltensweisen können Nutzer und Organisationen das Risiko von Man-in-the-Middle-Angriffen erheblich reduzieren.

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