Ein schlechter Schufa-Score kann im Alltag zu erheblichen Schwierigkeiten führen. Als Fachanwalt für IT-Recht berate ich häufig Mandanten, die aufgrund eines ungünstigen Schufa-Scores Probleme haben, einen Kredit zu bekommen, einen Handyvertrag abzuschließen oder eine Wohnung zu mieten. In diesem Artikel möchte ich erklären, wie der Schufa-Score zustande kommt, welche Folgen ein schlechter Score haben kann und was Betroffene tun können, um ihre Bonität zu verbessern.
Was ist der Schufa-Score?
Der Schufa-Score ist ein Wert zwischen 0 und 100, der die Kreditwürdigkeit einer Person widerspiegeln soll. Je höher der Wert, desto besser die Bonität. Die Schufa (Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung) ist Deutschlands größte Wirtschaftsauskunftei. Sie sammelt Daten über das Zahlungsverhalten von Millionen Verbrauchern und erstellt daraus Bonitätsprofile.
Laut Schufa basiert der Score auf verschiedenen Merkmalen wie der Anzahl der Konten, Kreditkarten und Handyverträge, laufenden Krediten, Versandhandelskonten und Wohnungswechseln. Persönliche Faktoren wie Einkommen, Beruf oder Familienstand sollen angeblich nicht einfließen. Allerdings ist der genaue Berechnungsalgorithmus intransparent, was von Verbraucherschützern immer wieder kritisiert wird.
Folgen eines schlechten Schufa-Scores
Ein niedriger Schufa-Score kann weitreichende Konsequenzen haben:
- Kredite: Banken verlangen oft die Schufa-Auskunft, bevor sie einen Kredit gewähren. Mit schlechter Bonität sinken die Chancen auf Zusage oder es werden nur ungünstige Konditionen angeboten.
- Mietwohnungen: Viele Vermieter holen ebenfalls Bonitätsauskünfte ein. Ein negativer Schufa-Eintrag kann dazu führen, dass man die Wunsch-Wohnung nicht bekommt.
- Mobilfunkverträge: Auch Mobilfunkanbieter prüfen häufig die Zahlungsfähigkeit. Mit schlechtem Score gibt es eventuell nur Prepaid-Angebote.
- Versandhandel: Bei Bestellungen auf Rechnung oder Ratenzahlung fragen Versandhändler meist die Bonität ab. Im Zweifelsfall wird die Lieferung verweigert.
- Arbeitgeber: Selbst manche Arbeitgeber schauen in die Schufa, um einen Eindruck von der Zuverlässigkeit potenzieller Mitarbeiter zu bekommen. Das kann die Jobsuche erschweren.
Generell gilt: Je schlechter der Score, desto größer die Hürden und höher die Kosten im Alltag. Gerade für Menschen in finanzieller Schieflage bedeutet ein geringer Schufa-Wert oft einen Teufelskreis. Umso wichtiger ist es, aktiv an der Verbesserung der eigenen Bonität zu arbeiten.
Tipps zur Steigerung des Schufa-Scores
Auch wenn man den Schufa-Algorithmus nicht direkt beeinflussen kann, gibt es einige Maßnahmen, die sich langfristig positiv auf den Score auswirken:
- Rechnungen pünktlich bezahlen Der wichtigste Punkt ist, Zahlungsverpflichtungen stets fristgerecht nachzukommen. Denn jeder offene Posten, der an die Schufa gemeldet wird, drückt die Bonität. Wer Schwierigkeiten hat, den Überblick zu behalten, sollte sich Erinnerungen einrichten oder einen Dauerauftrag einrichten.
- Kreditrahmen einhalten Wurde ein Kreditlimit eingeräumt, etwa beim Dispokredit, sollte man darauf achten, es nicht zu überschreiten. Eine dauerhafte hohe Ausnutzung des Limits deutet auf finanzielle Probleme hin und wirkt sich negativ auf den Schufa-Score aus. Im Idealfall sollte der Dispo gar nicht oder nur kurzfristig in Anspruch genommen werden.
- Anzahl der Konten und Karten begrenzen
Grundsätzlich sind ein Girokonto und eine Kreditkarte pro Person ausreichend. Zu viele Konten, Karten oder Ratenkredite auf einmal lassen ebenfalls auf Geldsorgen schließen. Bevor man neue Konten eröffnet, sollte man kritisch hinterfragen, ob diese wirklich nötig sind. Alte, ungenutzte Konten sollte man auflösen. - Wenige Kreditanfragen stellen Jedes Mal, wenn ein Unternehmen eine Schufa-Abfrage startet, wird dies vermerkt. Häufen sich die Anfragen, vor allem wenn gleichzeitig Kredite beantragt werden, kann das den Score drücken. Kreditvergleiche sollten daher möglichst gebündelt und mit Bedacht durchgeführt werden.
- Falsche Einträge korrigieren Es kann vorkommen, dass die Schufa fehlerhafte Negativeinträge speichert, obwohl die Forderung bereits beglichen wurde. Deshalb ist es sinnvoll, regelmäßig Selbstauskünfte einzuholen und die Daten auf Richtigkeit zu überprüfen. Gegen falsche Einträge kann man Widerspruch einlegen und eine Korrektur verlangen.
- Schufa-Klausel streichen In Verträgen mit Mobilfunkern, Versorgern oder im Mietvertrag findet sich oft eine Einverständniserklärung für die Datenübermittlung an die Schufa. Diese kann und sollte man streichen, um die Zahl der Meldungen zu begrenzen. Das gilt besonders für Mietverträge, da häufige Umzüge den Score belasten.
Fazit
Wer unter einem schlechten Schufa-Score leidet, hat es im Alltag oft schwer. Kredite, Wohnungen oder Handyverträge sind dann nur unter erschwerten Bedingungen zu bekommen. Mit der richtigen Strategie lässt sich die Bonität aber Schritt für Schritt verbessern. Dazu gehören vor allem Zahlungsdisziplin, sparsamer Umgang mit Krediten und die Kontrolle der eigenen Daten. Als Fachanwalt für IT-Recht stehe ich Ihnen gerne zur Seite, wenn Sie Hilfe bei der Korrektur falscher Schufa-Einträge benötigen oder rechtliche Fragen zu dem Thema haben. Scheuen Sie sich nicht, mich zu kontaktieren.