In Zeiten des scheinbar andauernden Niedrigzinses kommen viele Schuldner auf die Idee, eine Umschuldung zu organisieren. Weshalb ein schlechter Schufa-Score dieses Vorhaben jedoch erschweren oder ihm gänzlich entgegen stehen kann, ist Thema dieses Blogbeitrags.
Sollten Sie rechtliche Hilfe beim Umgang mit der Schufa benötigen, können Sie uns jederzeit unverbindlich per E-Mail oder Telefon kontaktieren. Zur Umschuldung als Möglichkeit, die finanzielle Situation zu verbessern äußern wir uns hingegen jedoch nur allgemein und nicht im Speziellen.
Wie funktioniert eine Umschuldung grundsätzlich?
Eine Umschuldung bezeichnet die pragmatische Möglichkeit, den Gläubiger “zu wechseln” und zu verbesserten Konditionen in eine neue Schuld einzutreten. Konkret bedeutet dies, dass beispielsweise Kreditschulden bei verschiedenen Banken durch Schaffung eines neuen Kredits ausbezahlt werden – der neue Kredit sollte zinstechnisch und von den Zahlungsmodalitäten her besser sein als die Möglichkeit, die eigentlichen Schuldner zu bedienen.
Insbesondere heutzutage im Umfeld eines scheinbar andauernden Niedrigzinses kann es wirtschaftlich Sinn machen, eine alte Schuld durch die Aufnahme einer neuen Schuld zu begleichen. Über viele Jahre hinweg kann sich ein Zinsunterschied von lediglich beispielsweise 2% oder mehr mehr als deutlich erkennbar machen.
Grundsätzlich sollte man vor einer Umschuldung jedoch viele Informationen einholen. Dafür stehen Schuldnerberatungsstellen zur Verfügung und kostenfreie Quellen im Internet. Im Internet sollten Schuldner sich jedoch nicht unbedingt bei Anbietern von Umschuldungskrediten informieren, da diese meist eine sehr einseitige Sicht auf die Sachlage haben.
Kann die Schufa eine Umschuldung beeinflussen?
Wie hängt nun die Schufa mit einem möglichen Umschuldungsvorhaben zusammen? Viele Kreditgeber sind Vertragspartner der Schufa und sorgen dort für Eintragungen. Wer also Schulden bei den größten Banken hat und diese nicht vertragsgerecht bedient, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit früher oder später per negativem Schufaeintrag gespeichert.
Dies führt zu einem schlechten Scorewert bei der Schufa, den Kreditgeber zum Anlass nehmen, Ihnen einen Umschuldungskredit entweder ganz zu versagen oder zu sehr viel schlechteren Konditionen als üblich anzubieten.
Eine negative Eintragung bei der Schufa kann daher über den verschlechterten Score dazu führen, dass das Umschuldungsvorhaben nicht durchgeführt werden kann, oder aufgrund der “miesen Konditionen” wirtschaftlich keinen Sinn mehr machen würde. Insofern ist ein schlechter Scorewert bei der Schufa ein Problem bei den üblichen Anbietern von Krediten zur Umschuldung.
Möglichkeiten, trotz Schufa eine Umschuldung zu bewerkstelligen
Allerdings arbeiten längst nicht alle Kreditgeber mit der Schufa zusammen, und längst nicht jeder Schufa Vertragspartner vertraut blind dem Schufascore. Es ist also grundsätzlich möglich, trotz Schufa eine Umschuldung zu organisieren, die auch wirtschaftlich Sinn macht. Die Suche nach einem passenden Kreditgeber kann sich allerdings als mühsam erweisen.
Wir weisen außerdem darauf hin, dass es in der Branche “schufafreie Kredite” durchaus “schwarze Schafe” gib. Die sogenannten “schufafreien Kredite” sind meist verlockend, weil sie sofort gewährt werden – oft stecken aber sehr hohe Zinsen dahinter. In Internetforen kann man einige schlechte Erfahrungen von Schuldnern diesbezüglich beobachten. Hier ist also Vorsicht geboten.
Denkbar ist auch, mit den Gläubigern in ein Gespräch – unabhängig von der Schufa und etwaigen negativen Einträgen oder Scorewerten – über die Umschuldung einzutreten. Eventuell haben die Gläubiger in ihrer Gesamtheit ein großes Interesse daran, Ihnen eine Umschuldung zu ermöglichen oder Kontakte zur Realisierung herzustellen.
Möglichkeiten, gegen einen negativen Eintrag bei der Schufa vorzugehen
In gewissen Fallkonstellationen gibt es auch die Möglichkeit, gegen negative Schufaeinträge vorzugehen. Dies kann zur “Bereinigung” des Scores führen, was eine Umschuldung letztlich erleichtern könnte oder gar erst ermöglicht. Sollten Sie Probleme mit der Schufa haben, empfehlen wir Ihnen zunächst, sich eine aktuelle Auskunft über die gespeicherten Daten bei der Schufa einzuholen.
Dies ist einmal pro Jahr kostenfrei bei der Schufa möglich, darüber hinaus bietet die Schufa kostenpflichtig einen Onlinezugang zur “eigenen Schufaauskunft” an. Fallen Ihnen Ungereimtheiten bei den Datenbeständen oder Eintragungen auf, empfiehlt es sich, einen Rechtsanwalt zu kontaktieren. Dieser sollte auf das Datenschutzrecht spezialisiert sein. Falsche Daten bei der Schufa können den Scorewert beeinflussen und eine Umschuldungsoption stark einschränken.
Auch andersartiges, schufarelevantes Verhalten kann den Score negativ beeinflussen und somit die Umschuldung erschweren oder verunmöglichen. Es kann mitunter helfen, überflüssige Girokonten aufzulösen. Gleiches gilt für unnötige Kreditkarten. Wer beispielsweise 4 oder mehr Girokonten, und darüber hinaus 6 Kreditkarten von jeweils verschiedenen Anbietern innehat, gilt für einige Auskunfteien mitunter als wenig vertrauenswürdig.
Gern können Sie uns Ihre Schufa-Auskunft kostenfrei zusenden und uns unverbindlich kontaktieren. Wir hören uns gern Ihren Fall an und teilen Ihnen mit, ob und inwieweit wir Ihnen rechtlich weiterhelfen können.
