Ein Schufa-Eintrag wegen einer Kontoüberziehung ist möglich. Hierbei sind aber verschiedene Konstellationen zu unterscheiden, denn nicht jeder, der kurz „sein Konto überzieht“ landet sofort mit einem Eintrag in der Schufa. Konto überzogen? Schufa-Probleme?
Allerdings kann ein solcher negativer Schufa-Eintrag immense Auswirkungen auf das Leben des Betroffenen haben. Ich zeige auf, worauf bei der Kontoüberziehung in Bezug auf Schufa zu achten ist, und welche Möglichkeiten es rechtlich gibt, sich gegen falsche Schufa-Einträge zu wehren.
Konto innerhalb des Dispolimits überzogen?
Wer sein Konto innerhalb des eigenen Dispos, der von der Bank eingeräumt wurde „überzieht“, braucht für gewöhnlich keinen Schufaeintrag zu fürchten. Das Dispolimit bestimmt ja gerade, inwieweit man „ins Minus“ gehen darf, ohne dass die Bank dies mit Sorge betrachtet.
Die genauen Bedingungen sind im Vertrag niedergeschrieben, den Sie mit Ihrer Bank geschlossen haben. Eine Kontoüberziehung innerhalb des Dispo mündet also nicht automatisch in einem Eintrag bei der Schufa.
Konto überzogen? Schufa-Probleme? Kontoüberziehung darüber hinaus?
Was aber passiert, wenn das Konto über das Dispolimit hinaus überzogen wird? Kommt es dann aufgrund einer Kontoüberziehung zu einem Schufa-Eintrag? Nicht unbedingt.
Hier muss rechtlich und tatsächlich unterschieden werden, was für ein Fall der Kontoüberziehung vorliegt, und wie die Bank auf das überzogene Konto reagiert.
Es gibt Gerichtsentscheidungen, die besagen, dass eine Bank, welche eine Kontoüberziehung kommentarlos geschehen lässt, in dieses Verhalten des Kunden konkludent einwilligt.
Ein überzogenes Konto, welches außerhalb des Dispos „ins Minus“ geht, ist also nicht unbedingt auch ein Vertragsbruch, der zu einer Eintragung bei der Schufa führen muss.
Es geht sogar so weit, dass dieses „Geschehenlassen“ durch die Bank den Vertrag abändert, sodass der Kunde auch zukünftig keine Vertragsverletzung begeht. Ein negativer Schufa-Eintrag droht hier also nicht unbedingt.
Konto überzogen? Schufa-Probleme? Was hat die Schufa damit letztlich zu tun?
Die Bank muss aber nicht untätig bleiben, wenn das Dispo überzogen wird. Eine Kontoüberziehung außerhalb des vertraglich festgelegten Rahmens muss die Bank nicht akzeptieren. Weist sie den Kunden darauf hin, ist das Kontoüberziehen eine Vertragsverletzung.
Wer sein Konto überzieht, kann also durchaus in der Schufa landen – und zwar mit einem negativen Eintrag. Denn die Bank hat dann das Recht, dieses „nicht kreditwürdige Verhalten“ der Schufa zu melden (wenn Sie beim Vertrag mit der Bank die Schufa-Klausel unterzeichnet haben, dies ist der Regelfall!).
Ein überzogenes Konto kann also dann zu einem Schufa-Eintrag führen, wenn die Bank Sie zeitig auf Ihr Missverhalten aufmerksam macht und es dann der Schufa meldet. Im schlimmsten Fall endet die Angelegenheit als Eintrag im Schuldnerverzeichnis.
Was kann man gegen einen negativen Eintrag unternehmen?
Wenn Sie aufgrund einer Kontoüberziehung oder eines anderen Problems bei der Schufa einen negativen Eintrag haben, können Sie womöglich nicht mehr so leicht Verträge (Kredite, Mietverträge, Mobilfunkverträge) abschließen. Dies ist für viele Menschen ein ernst zu nehmendes Problem geworden. Das überzogene Konto wird dann schnell zum kleineren Problem.
Meine Kanzlei hilft Mandanten bundesweit dabei, sich gegen falsche oder veraltete Schufa-Einträge zu wehren. Auch sollte im Falle einer Kontoüberziehung, die zu einem Schufa-Eintrag geführt hat geprüft werden, ob das überzogene Konto rechtlich Anlass dafür geben durfte, dass die Bank einen Eintrag bei der Schufa veranlassen durfte (siehe die Unterscheidung der Fälle oben).
Konto überzogen? Schufa-Probleme? Gern können Sie mich unverbindlich anrufen und ich schaue, inwieweit ich Ihnen helfen kann.