Die Schufa hat begonnen, die Daten von 20 Millionen Handykunden zu löschen, wie Datenschützer es seit Jahren fordern. Die Daten wurden von der Schufa gesammelt, unabhängig davon, ob die Handybesitzerinnen und -besitzer zuverlässig sind oder nicht. Die Schufa hatte solche Daten genutzt, um die Zahlungsfähigkeit von Verbraucherinnen und Verbrauchern zu berechnen, die sogenannte Bonität. Verbraucherschützer hatten jedoch immer wieder kritisiert, dass die Nutzung dieser Daten intransparent sei und sie auch zum Schaden der Betroffenen eingesetzt werden könnten. Schufa löscht Daten von 20 Millionen Handybesitzern!
Massenspeicherung ohne Anlass
Die Löschung der Daten folgt auf einen Beschluss der Aufsichtsbehörden der Länder und des Bundes vom September 2021, wonach Mobilfunkprovider wie Vodafone und die Telekom die Vertragsdaten von Kundinnen und Kunden nicht ohne deren Einwilligung an Wirtschaftsauskunfteien wie die Schufa weitergeben dürfen. Die Übermittlung solcher Daten sei zwar nach Angaben der Schufa Anfang 2022 gestoppt worden, die bereits vorhandenen Daten wurden jedoch nicht gelöscht – bis jetzt.
Schufa löscht Daten von 20 Millionen Handybesitzern : Klagen gegen die Schufa erschwert?
Die Löschaktion könnte Klagen von Kunden erschweren, befürchten Verbraucheranwälte. Anfang Oktober hatten diese angekündigt, Tausende Klagen gegen Mobilfunkprovider einreichen zu wollen – wegen rechtswidriger Datenweitergabe an die Schufa. Bis zu 5.000 Euro Schadensersatz könnten Verbraucher bekommen. Um tatsächlich klagen zu können, benötigen die Betroffenen eine sogenannte Datenkopie von der Schufa. In dieser Datenkopie muss stehen, dass ihre Handyvertragsdaten tatsächlich dort gespeichert sind. Nun fürchten Anwälte, dass gerade diese Angaben künftig fehlen werden.
Schufa löscht Daten von 20 Millionen Handybesitzern : Schufa-Score ändert sich kaum
Die Schufa hat erstmals Angaben gemacht, wie die Handyvertragsdaten bisher die Schufa-Scores beeinflussen. “Unsere Analysen im Vorfeld zur Löschung haben gezeigt, dass sich die Scores im Durchschnitt nur marginal verändern. Bei 53 Prozent der Personen wird der Score nach Löschung niedriger, bei 47 Prozent höher sein (je höher desto besser)”, heißt es auf schufa.de.